Im Jahr 1894 wurde in Nürnberg der „Bayerische Landesverband für Obst-
und Gartenbau“ gegründet, aus dem der heutige Bayerische Landesverband
für Gartenbau und
Landespflege e. V. hervorgegangen ist. Das 125-jährige Jubiläum begeht
der Landesverband mit einer Reihe von Aktionen und Veranstaltungen, zu
der auch eine bayernweite Pflanzaktion eines Jubiläumsbaums gehört. Der
Auftakt dieser Aktion fand am 4. Mai 2019
in Würzburg am Rande der offiziellen Festveranstaltung zum Jubiläum mit
Gottesdienst im Dom und Jubiläumsfeier in der Residenz unter der
Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Markus Söder statt.
Aus Anlass des Jubiläums schenkt der Landesverband seinen 77
Kreisverbänden in Bayern eine Silber-Linde „Brabant“. Diesen
Jubiläumsbaum pflanzte der Kreisverband Dingolfing-Landau in einer
feierlichen Aktion am Jugendzeltplatz in Mamming. Hierzu konnte der
Kreisvorsitzende Franz Aster die Ehrengäste willkommen heißen. Der
Kreisverband selber ist in 53 Ortsvereinen mit aktuell über 9.800
Mitglieder aufgeteilt. Mit der landesweiten Pflanzaktion soll auf die
über ein Jahrhundert währende, flächendeckende Bedeutung
der Gartenbauvereine für den Obst- und Gartenbau, die Dorf- und
Heimatverschönerung, den Umweltschutz und die Landeskultur in Bayern
hingewiesen werden. Die als Jubiläumsbaum ausgewählte Silber-Linde, die
seit ungefähr 1770 in Mitteleuropa angepflanzt wird,
verkörpert einerseits die lange Tradition und die Verwurzelung des
Landesverbandes und seiner Vereine mit der bayerischen Heimat.
Andererseits zielt die Wahl der Silber-Linde auch bewusst in die
Zukunft: Der von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und
Gartenbau empfohlene „Zukunftsbaum“ ist besonders anpassungsfähig an
die (Klima-)Änderungen. Ebenso passen sich der Landesverband und seine
Gartenbauvereine mit ihren Angeboten und Tätigkeiten an die
Herausforderungen der gesellschaftlichen und umweltbedingten
Veränderungen an. Und ähnlich wie die Silber-Linde ein wertvoller Baum
für Insekten ist, ist der Landesverband mit seinen Gartenbauvereinen
auch in Zukunft wertvoll für den Erhalt einer intakten Natur- und
Kulturlandschaft in ganz Bayern. Erhalt und Förderung
der Artenvielfalt, Biodiversität, Verzicht auf Torf und Spritzmittel,
Produktion von gesunden Lebensmitteln und Förderung von Flora und Fauna
lebt jeder Gärtner, Tag für Tag. „Diese Linde, die beim Jugendzeltplatz
gepflanzt wurde, soll auch ein Zeichen an
die Jugend sein, dass wir, die Obst- und Gartenbauvereine, für die
Verbundenheit zu unserer Jugend stehen und verantwortungsbewusst mit der
Natur, also ihrer Zukunft umgehen“.
Bezirksvorsitzender
Michael Weidner ging auf die Geschichte des Bezirksverbandes näher ein.
1894 wurde dieser in Nürnberg gegründet, Im Jahr 1989 hat sich der
Kreisobstbauverband
Niederbayern gegründet, der Bezirksverband Niederbayern ist also
bereits 121 Jahre alt. Zum 110-jährigen Jubiläum habe man eine Chronik
erstellt, in der die Entwicklung der Gartenbauvereine in Niederbayern
festgehalten ist. Im Landkreis Dingolfing -Landau
ist vor allem die Zusammenführung der beiden Kreisverbände von großer
Bedeutung, federführend mit Alois Schrögmeier, der an diesem Tag leider
nicht anwesend sein konnte. Ihm habe man im Kreisverband viel zu
verdanken.
Bürgermeister Georg Eberl ging darauf ein, dass man in der heutigen Zeit
meinen könnte, der Naturschutz wird gerade neu erfunden. Dabei leisten
gerade die Obst- und Gartenbauvereine in diesem Bereich über ein
Jahrhundert hinweg wertvolle und ausgezeichnete
Arbeit. Zudem werde die Jugend auf den Weg gebracht und an die Natur
herangeführt.
Stellvertretender Landrat Werner Bumeder betonte, dass sich mit dieser
Aktion die Philosophie des Bezirksverbandes widerspiegelt. Man bleibe
damit seinem Auftrag treu und wirkt auch in die nächsten Generationen
hinein. Der Kreisverband selber dürfe auf eine
25-jährige Geschichte zurückblicken, es werde hervorragende
Jugendarbeit geleistet. Den Obst- und Gartenbauvereinen wünschte er auf
allen ebenen gutes Gedeihen, so wie diesem Baum, der Zeichen sein und
zum Nachdenken anregen soll.
Kreisfachberater Andreas Kianteder erinnerte daran, dass heuer auch der
Verband der Kreisfachberater in Bayern sein 100jähriges Jubiläum feiert.
Die Wurzeln hat der „Kreisfachberater“ im Wesen der „Baumwarte“. Zur
Verbesserung des Obstanbaues und zur Pflege
der vielfach an Straßen gepflanzten Obstbäume wurden früher haupt- und
nebenamtliche Baumwarte angestellt. Aus den Bezirksbaumwarten heraus
entwickelte sich der Berufsstand der Kreisfachberater für Gartenkultur
und Landespflege an den Landratsämtern, der heute
ein breitgefächertes Aufgabengebiet hat. Gemeinsam habe man bereits
viel umsetzen und bewegen können, Dank ging in diesem Zusammenhang an
den Landkreis, die Gemeinden sowie die Ortsvereine für die
gewinnbringende Arbeit.
Beim Termin vor Ort waren der stellvertretende Landrat Werner Bumeder, Bürgermeister Georg Eberl, Bezirksvorsitzender Michael Weidner, Kreisfachberater Andreas Kinateder, Kreisvorsitzender Franz Aster mit den Vorstandsmitglieder Hildegard Hammerer, Harald Detterbeck, Ingrid Sattler, Franz Girnghuber und Ludwig Reithmeier, der zweiten Vorsitzenden des OGV Mamming Margit Günzkofer sowie Geschäftsleiter Ludwig Meindl.
Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. ist die Dachorganisation von über 3.200 bayerischen Obst- und Gartenbauvereinen mit mehr als 535.000 Mitgliedern. Sein Ziel ist es, den Obst- und Gartenbau in Bayern, die Landespflege und den Umweltschutz zur Erhaltung einer intakten Kulturlandschaft und der menschlichen Gesundheit zu fördern. Er versteht sich als gesellschaftliche Kraft, die sich sowohl im urbanen als auch ländlichen Raum mit Wort und Tat für diese Ziele einsetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vereine, die durch ein aktives Vereinsleben in ihrem Umfeld wirken. Der Landesverband möchte diese Aktivitäten seiner Mitgliedsverbände und der Gartenbauvereine mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot und mit seinem verbandseigenem Obst- und Gartenbauverlag unterstützen und stärken. Seine monatliche Verbandszeitschrift „Der praktische Gartenratgeber“ gehört mit rund 120.000 Abonnenten zu den meistgelesenen Fachzeitschriften Deutschlands.
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